Mobilität erhalten, Teilhabe schaffen:  Zwei e-unterstützte Spezial-Fahrräder für die AWO Bayreuth-Stadt
Vorständin Marion Tost im April 2021 bei der ersten Testfahrt mit dem e-unterstützten Rollstuhlfahrrad von VanRaam. Ab sofort ist dieses Spezialrad im AWO Zentrum im Einsatz. Foto: AWO Kreisverband Bayreuth-Stadt

Nach beinahe einem Jahr kann sich nun die AWO Bayreuth-Stadt auf zwei neue e-unterstützte Spezial-Fahrräder freuen, mit denen sie ihr Pflegeangebot ergänzen und den Bewohnerinnen und Bewohnern der Hausgemeinschaften wie auch Gästen der Tagespflege mehr Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen möchte.

Unter der Überschrift „Mobilität erhalte, Teilhabe schaffen“ hatten die Verantwortlichen der AWO Bayreuth rund um Vorständin Marion Tost im April 2021 das Projekt mit den e-unterstützten Spezialräder ins Leben gerufen. Ziel war es, das Pflegeangebot im AWO Zentrum zu ergänzen und auch neue Wege in der Ergotherapie zu gehen. Rund 22.500 Euro investierte die AWO für die zwei Spezialfahrräder vom niederländischen Hersteller VanRaam, ein E-Tandem und ein Rollstuhlfahrrad. „Ohne die die finanzielle Unterstützung der Sparkasse Bayreuth und der Glücksspirale wäre das Projekt nicht realisierbar gewesen“, erklärt die Vorständin. Fachlich beraten wurde das Projekt von Stefan Keßler vom „Pegasos – solidarisch mobil“.

Zum einen möchte die AWO mit den Fahrrädern den Angehörigen ermöglichen, mit den Bewohnerinnen und Bewohner der Hausgemeinschaften kleine Ausflüge mit den Spezialfahrrädern zu machen. „Die Pandemie hat schmerzlich gezeigt, wie schnell herkömmliche Besuche eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich sind. Vor allem für die mobil sehr eingeschränkten Pflegebedürftigen war dies eine schwierige Zeit gewesen. Mit den Fahrrädern sind die Angehörigen nicht an Besuche in unserer Einrichtung gebunden und können wertvolle Zeit zu zweit mit ihren Liebsten verbringen“, erklärt Tost.

Ein anderer Aspekt ist der Einsatz der Spezialräder im ergotherapeutischen Angebot der AWO. Durch die Bauart des E-Tandems können Bewohnerinnen und Bewohner mit jedem Mobilitätsgrad als Beifahrer bei Fahrten dabei sein. „Ob sie nun selbst in die Pedale treten wollen, sie Unterstützung brauchen oder fast gar keine Mobilität mehr möglich ist, wir können das Tandem auf die Möglichkeiten der Menschen einstellen. Das war für uns wichtig.“

AWO will Helferkreis erweitern

Teil des Projektes ist auch der Einsatz der Spezialräder durch den ehrenamtlichen Helferdienst der AWO Bayreuth-Stadt. „In unseren Hausgemeinschaften sind bereits einige ehrenamtliche Menschen aktiv, die die Freizeit der Bewohnerinnen und Bewohner mitgestalten – durch kleine Ausflüge, Besuche usw. Ganz individuell nach den Fähigkeiten der Bewohner“, sagt Tost. Zunächst solle das Angebot für Mitglieder und Kunden der AWO Bayreuth-Stadt bestehen, geplant ist aber eine Ausweitung des Angebotes – etwa durch Kooperationen mit sozialen Vereinen und Verbänden in Bayreuth.

„Schon jetzt lassen sich bei uns Interessierte regelmäßig zu ehrenamtlichen Helfern ausbilden. In Verbindung mit einer Fahrrad-Einweisung könnten diese dann auch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Hausgemeinschaften im AWO Zentrum auf Tour gehen“, sagt Tost. Zukünftig wolle man aber auch anderen Menschen in Bayreuth ermöglichen, mit ihren in der Mobilität eingeschränkten Angehörigen mehr an der Gesellschaft teilzunehmen. „Teilhabe ist Lebensqualität. Und diese wollen wir mit dem Projekt fördern“, erklärt die Vorständin.

Text: Alexander Bauer, Pressereferent
Foto: AWO Kreisverband Bayreuth-Stadt