Klimafreundlich pflegen

Klimafreundlich pflegen

Das Team von „Klimafreundlich pflegen“ im AWO-Zentrum: Natalie Erigin, Daniel Schatz, Gabriele Dörfler und Marc Walther.
Foto: AWO Bayreuth

Startschuss für Klimaschutzprojekt in den Hausgemeinschaften im AWO-Zentrum Bayreuth

Klimafreundlich pflegen

Die AWO führt mithilfe einer Förderung des Bundesumweltministeriums (BMU) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) bundesweit das Projekt „Klimafreundlich pflegen“ durch. Die AWO Hausgemeinschaften des AWO Kreisverband Bayreuth-Stadt e. V. nehmen als eine von 30 Einrichtungen an dem Projekt teil.

Mit einem Workshop im AWO-Zentrum startete das Projektteam der AWO Hausgemeinschaften gemeinsam mit den Teams anderer AWO-Einrichtungen aus Bayern und Thüringen am 16. Mai 2018.

Die Arbeiterwohlfahrt macht sich mit diesem innovativen Projekt auf den Weg, klimafreundlicher zu werden und Nachhaltigkeit weiter im Verband zu verankern.

Die AWO Hausgemeinschaften arbeiten mit der Teilnahme an dem dreijährigen Projekt auf eine klimafreundliche Pflege hin. Aufbauend auf der Erfassung der CO2-Emissionen unserer Pflegeinrichtung werden Maßnahmen abgeleitet, die nicht nur den Bereich Energie umfassen, sondern auch Emissionen aus den Bereichen Verpflegung, Mobilität und Reinigung und Wäsche im Blick haben.

In der zweiten Hälfte des Projektes werden die CO2-Emissionen der AWO Hausgemeinschaften erneut erfasst. So kann festgestellt werden, welche Maßnahmen erfolgreich waren und welche weniger. Auf diese Weise können weitere Einrichtungen von den in unserer Einrichtung gesammelten Erfahrungen lernen und ebenfalls den Einstieg in eine klimafreundliche Pflege finden.

Warum klimafreundlich pflegen?

Maximal eine Tonne CO2 pro Person dürfen wir laut Umweltbundesamt im Jahr ausstoßen, wenn wir die Erderwärmung gemäß den Pariser Klimazielen auf 2°C begrenzen wollen. Auch Verbände der Freien Wohlfahrtspflege wie die Arbeiterwohlfahrt (AWO) haben sich ausdrücklich zu dieser Zielformulierung bekannt und sind nun gefordert, ihren Beitrag zu leisten.

Für die stationäre Pflege bedeutet dies eine große Herausforderung: Rund 8t CO2 fallen derzeit pro Bewohner*innenplatz im Jahr an. Die Emissionen der Einrichtungen müssen also um fast 90% reduziert werden.

Das vom AWO Bundesverband ins Leben gerufene und von der Nationalen Klimaschutzinitiative geförderte Projekt „Klimafreundlich pflegen“ soll stationäre Pflegeeinrichtungen dabei unterstützen.

Innerhalb von drei Jahren entwickeln dafür 30 Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet Klimaschutzpläne und leiten daraus konkrete Maßnahmen ab. Anschließend werden die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen und der so geleistete Beitrag zum Klimaschutz evaluiert. So wird erstmals ein systematischer und ganzheitlicher Klimaschutz in stationären Pflegeeinrichtungen erprobt.

Systematischer Klimaschutz, weil die Einrichtungen mit dem Projekt in einen Prozess einsteigen, die Umweltauswirkungen der eigenen Tätigkeiten durch gezielte Maßnahmen schrittweise dauerhaft zu verringern. Sie sind nach dem Projekt in der Lage, diesen Weg weiterzugehen und die Erkenntnisse unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten auch auf andere Einrichtungen zu übertragen.

Ganzheitlicher Klimaschutz, weil alle klimarelevanten Themenbereiche in die Betrachtung einfließen. Das Projekt betrachtet daher neben den Themen Gebäudeenergie und Mobilität auch die klimatischen Auswirkungen des Verpflegungskonzepts sowie von Rohstoffverbräuchen. Nur durch diesen umfassenden Ansatz ist gewährleistet, dass alle Potentiale für den Klimaschutz gefunden und abgerufen werden.

Kern des Projekts ist der sogenannte CO2-Fußabdruck für stationäre Einrichtungen, welchen der AWO Bundesverband gemeinsam mit Viabono entwickelt hat. Jede Einrichtung erfasst diesen zweimal im Projekt. Zu Beginn dient er als Bestandsaufnahme und Basis für das Entwickeln der Klimaschutzpläne. Die zweite Erfassung ist als Evaluation anzusehen. So kann festgestellt werden, welche Maßnahmen wirksam waren und wo nachgesteuert werden sollte.

Ansprechpartner bei Fragen rund um das Projekt ist unser Projektverantwortlicher, Marc Walther.

Info

Weitere Informationen zu diesem wichtigen Thema gibt es hier.