Berlin, den 19.07.2022. Bundesfamilienministerin Paus hat angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten eine Erhöhung des Kindergeldes in Aussicht gestellt. Dazu erklärt Selvi Naidu, Mitglied des AWO Bundesvorstandes:

„Gut, dass von Armut bedrohte Kinder in diesen Krisenzeiten nicht vergessen werden. Dennoch: Die angedachte Erhöhung des Kindergeldes mag eine erfreuliche Geste sein. Sie ist aber keine wirkungsvolle Maßnahme, um alle armutsgefährdeten Kinder zu schützen. Familien im unteren Einkommensbereich würden zwar profitieren – und das ist gut so! – aber Kindergeld wird auf Leistungen der Grundsicherung angerechnet. Die Ärmsten, die am dringendsten Unterstützung brauchen, würden also leer ausgehen.

Warum wird nicht stattdessen schneller die Kindergrundsicherung umgesetzt? Die Sozial- und Wohlfahrtsverbände haben sehr gute Konzepte vorgelegt, sie ist politisch beschlossene Sache und würde tatsächlich alle betroffenen Familien entlasten. Die schnelle Einführung einer einkommensabhängigen Kindergrundsicherung, die allen jungen Menschen ein Aufwachsen in Wohlergehen ermöglicht, muss jetzt oberste Priorität haben. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Höhe der neuen Leistung die Bedarfe von Kindern und Jugendlichen wirklich deckt, der monatliche Sofortzuschlag für arme Kinder in Höhe von 20€ kann hierbei nur ein erster Schritt sein, dem schnell weitere Taten folgen müssen.“

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Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Sie wird bundesweit von über 300.000 Mitgliedern, mehr als 72.000 ehrenamtlich engagierten Helfer*innen und rund 242.000 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen getragen.
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Quelle: AWO Bundesverband